Geschichte
Maute-Benger bietet Ihnen noch mehr Service und Dienstleistungen:
Bereits im Jahre 1844 wurde der Grundstein für die Firmengeschichte von Maute-Benger gelegt. Der Degerlocher Wilhelm Benger hatte damals den Mut, eine eigene Werkstatt mit der serienmäßigen Herstellung von Wirkwaren zu gründen. Das war zu jener Zeit etwas Besonderes. Darüber hinaus musste der Hersteller seine Produkte „selbst an den Mann“ bringen. Als er später in der Sophienstraße in Stuttgart ein Ladengeschäft einrichtete, hatte er – wie viele andere in der Gründerzeit auch – die Weichen für die Zukunft gestellt. Um die Jahrhundertwende erlebte das Bengersche Unternehmen einen gewaltigen, internationalen Aufschwung durch die berühmte „Jaeger-Wäsche“. Es kamen Bestellungen aus aller Welt nach Stuttgart.
Wilhelm Bengers Tochter Wilhelmine erhielt ein Ladengeschäft 1890 als Mitgift bei ihrer Heirat mit Gotthold Maute und seitdem firmiert dieses Geschäft als Maute-Benger.
Das Ladengeschäft wechselte vor der Jahrhunderwende aus der Sophienstraße in den „Kleinen Bazar“ am Wilhelmsbau: 1928 eröffnete Gottholds Sohn Hermann Maute ein zweites Wäschegeschäft auf Stuttgarts Königstraße in dem damals neu errichteten Mittnachtbau. Es soll eines der elegantesten Geschäfte in Stuttgart gewesen sein. Leider fiel es im Krieg den Bomben zum Opfer.
Nach Kriegsende begann Maute-Benger in der benachbarten Neuen Kanzlei – im Volksmund noch Stockgebäude genannt – einen neuen Start. Hier erlebte man nach der Währungsreform einen neuen Aufschwung, auch durch die Sortimentserweiterung mit Bademoden, vor allem aus dem Hause Benger-Ribana. Als Hermann Maute völlig unerwartet und kinderlos 1961 starb, übernahm sein Neffe Wilhelm Breuning zusammen mit Sohn Werner Breuning das bestens geführte Unternehmen. 1966 wurde eine erste Totalrenovierung durchgeführt, bei der die bekannte Passage entstand.
Einen kühnen Sprung in die Zukunft wagte Maute-Benger, als 1985 der über 400 Jahre alte Stiftskeller durch einen gewagten Umbau der Stuttgarter Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Der Stiftskeller diente einst als Weinkeller, im Krieg als Luftschutzkeller und ist heute das historische Ambiente für das moderne Wäsche- und Badesortiment.
Im Jahr 1998 musste das Nachbargeschäft Foto-Hildenbrand schließen und Maute-Benger konnte sich um diese Fläche erweitern. Mit Anneke und Marjoke Breuning übernahmen im Januar 2003 zwei Töchter von Werner Breuning die Führung des Traditionsunternehmens. Auch die nun sechste Generation erweiterte das Geschäft bereits 2004 um weitere 100 Quadratmeter. Durch den Auszug des „Schwarzwälder Boten“ wurden Räumlichkeiten frei, die einen grundlegenden Umbau des Ladens ermöglichten. Die nun durchgängige Fläche im Erdgeschoss ermöglichte eine Präsentation der Wäsche nach modernen Gesichtspunkten des Visual Merchandising. Alle Artikel wurden offen präsentiert und Dekopunkte gaben Inspirationen.
2006, 2010 und 2015 erhielt Maute-Benger vom Fachmagazin „sous“ den Preis „Sterne der Wäsche“ für den 1. Platz in der Kategorie „Referenz Shop“. Mit diesem Preis werden jährlich die besten Wäschegeschäfte in Deutschland ausgezeichnet.
Das Wäschegeschäft gehörte auf der Königstraße zu den wenigen inhabergeführten Fachgeschäften, die sich über die Jahre hinweg behaupten konnten. Und für jeden Stuttgarter galt: Wer von Wäsche träumt, denkt an Maute-Benger.
Nach vielen erfolgreichen Jahren musste das Geschäft lange Schließungen während der Corona-Pandemie verkraften. Leider fanden viele Kunden anschließend nicht mehr zurück in die Stuttgarter Innenstadt und das Umfeld veränderte sich. Schweren Herzens entschlossen sich die Inhaberinnen dazu ihr Geschäft zu schließen und verkündeten diesen Entschluß im Juli 2022. Ende Juni 2023 schloss Maute-Benger seine Türen ein letztes Mal.